Transalp25 – die Tour ist geschafft!

Nach 13 Radeltagen durch 4 Länder, nach 14.040 Höhenmetern, 1.032 Kilometern, 7 Alpenpässen und 47.291.567 Schweißtropfen ging meine Transalp Nr.25 erfolgreich zu Ende.

Von Aschaffenburg in die alte Heimat Memmingen und weiter in die Schweiz hinein, rüber über die Alpen bis an den Comer See und dort hinauf zur Wallfahrtskapelle der Madonna del Ghisallo, Schutzheilige der Radlfahrer.

Eine Tour voller Eindrücke, voller Bilder, voller Geschichten. Kein Tag glich dem anderen. Und als ich am Schluß oben bei der Kapelle ankam, konnte ich trotzdem nicht ganz fassen, dass ich soeben zum 25.Mal über die Alpen geradelt bin.

Losgefahren sind wir in Aschaffenburg zu dritt. Mein Neffe Armin mußte aber die Tour in der Schweiz wegen starker Knieschmerzen leider abbrechen. Und Mitfahrer Ludger wollte nach dem Albula keinen weiteren Pass mehr radeln und zog es vor, lieber gemütlich nach Italien hineinzubummeln. Das war allerdings kein Problem für mich: ich hatte es ja jedem offen gelassen, wie weit er mitfahren möchte.

Was war alles drin in diesen 2 Wochen Transalp?

Da gab’s die Highlights:

  • das Unterwegs-Sein in unterschiedlichsten Landschaften, vom Mittelgebirge über Flussauen und Alpenvorland bis in hochalpine Regionen
  • die urige Übernachtung im Strohlager in der Schweiz
  • die nostalgische Überquerung des Albula, erster Paß meiner ersten Transalp die kilometerlangen rasanten Abfahrten von den Pässen in die Täler hinunter
  • die wunderschön ausgebauten Radwege im Veltlin und um San Pellegrino
  • der lange, aber an Panoramen überbordende Passo San Marco
  • das Neuland-Entdecken in den steilen Schluchtentälern dahinter. Überhaupt die ganze herrliche Berglandschaft der Hochalpen
  • und am Schluss natürlich das emotionale Einlaufen zur Radler-Kapelle Madonna del Ghisallo, meinem Endziel

Die Begegnungen:

  • die selbstbewusste Bäuerin Sonja vom Steigmatt-Hof, die sich tapfer bemühte, für uns in verständlichem Hochdeutsch zu sprechen
  • der 2-Tage-Mitradler Kevin, der noch mehr Fotostopps machte als ich
  • der italienische Mountainbiker, mit dem ich halb italienisch, halb spanisch über Fahrradrouten fachsimpelte
  • die liebenswürdige indische Familie, die sich unbedingt mit mir auf dem San Marco ablichten wollte
  • die Daumen-Hochs der italienischen Rennradler, die mich überholten
  • Ziegen, die einen abschlabbern, und Murmeltiere, die kurz vor mir über den Pass huschen

Und natürlich die Herausforderungen:

  • die Unsicherheit, ob ich in die Strecke nicht zu viel an Aufs und Abs reingepackt hatte. Und schaff ich überhaupt die angepeilten 10.000 Höhenmeter? Das es dann über 14.000 wurden, freut mich ganz besonders: denn jeder Höhenmeter bringt ja was für die Spendenaktion.
  • die Pässe: Albula und Bernina kannte ich ja schon, aber die italienischen danach? Zum Alpisella rauf führt ein steiler Geröllweg, den schob ich das vollbepackte Rad über 2 Stunden lang hinauf, nicht ohne zu fluchen. Und der Passo San Marco beginnt bei 260 m und endet bei 1.992 Metern, das sind immerhin satte 1.732 Höhenmeter. Dafür war die Passtraße einer meiner schönsten überhaupt, mit viel Staunen gefüllt und mit viel Aussichtspunkten. Und vielen Schweißtropfen.
  • der Verkehr: sonntags ist auch auf kleineren Schweizer Pässen viel los. Und das lärmige Bregenz, die vielbefahrene Lenzerheide und die lastwagenfreundlichen Industriegebiete vor Lecco sind nicht ganz ohne. Aber auch das gehört zu so einer Reise.

Es war eine lebendig-anstrengend-intensiv-eindrucksvoll-herausfordernd-genial-großartige Tour. Eine Welle von Dankbarkeit überkam mich an ihrem Ende, dankbar dafür, daß ich alle 25 Alpenüberquerungen ohne große Blessuren überstanden hatte, ja, daß ich sie alle überhaupt geschafft hatte. Das geht mir heute noch unter die Haut.

Die Transalp Nr.25 hat nicht nur Riesen-Spaß gemacht: daß man damit auch eine Benefizaktion auf die Beine stellen und doch einiges bewegen kann, war für mich eine neue und inspirierende Erfahrung. Zwar ist die Tour zu Ende, die STERNSTUNDEN eV und der Aschaffenburger GRENZENLOS eV freuen sich aber weiter auf Spenden, zu finden unter https://transalp25.de/spendenaktion/

Mit Stand 4.10. sind schon über EUR 1.700,- zusammengekommen!

Für Statistik-Liebhaber nun die TRANSALP25 in Zahlen:

  • 4 Länder: Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien
  • 7 Pässe: Lenzerheide1.549 m, Albula 2.315 m, Bernina 2.330 m, Forcola di Livigno 2.315 m, Alpisella 2.292 m, Passo San Marco 1.992 m, Ghisallo 755 m
  • Radeltage: 13
  • Höhenmeter: 14.040 hm
  • Gesamtstrecke: 1.037 km
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,94 km pro Stunde, 79 km pro Tag
  • Höchste Geschwindigkeit: 70,1 km/h
  • Platten: 0
  • Schweißtropfen: 47.291.567

Zusammengefaßt: die Tour war einfach fantastisch. Und wird es in meinem Herzen auch bleiben.

Und zum Schluss:

Danke an euch alle, die mich unterstützt haben, die mir Mut zugesprochen haben, die hinter mir und dem Projekt standen, die mir den Rücken freihielten, die mit mir geduldig waren, die an mich geglaubt haben.

Danke an Matthias, ohne den es diese Homepage nicht gegeben hätte. Danke an die Sponsoren für den fairen Support in jeglicher Form, der war echt nötig. Und vor allem: ganz großer Dank an Christine, nicht nur für das tolle Abfahrtskomitee… 🙂

Und ganz zum Schluss:

ich wollte unbedingt ausprobieren, ob man mit einer Lederhose über die Alpen radeln kann.

Man kann.

Seit dem Albula wollte ich mich nicht mehr von ihr trennen… 😉